„Wir stützen uns auf das, was außerhalb unser ist…“

„Unser Fundament ist dies: das Evangelium befiehlt uns, nicht unsere Wohltaten und unsere Vollkommenheit anzusehen, sondern den Gott der Verheißung, Jesus Christus, den Mittler. Dagegen befiehlt der Papst, nicht auf den Gott der Verheißung, auf Christus, den Hohepriester, zu schauen, sondern auf unsere Werke und Verdienste. Daraus kommt dann notwendig der Zweifel und die Verzweiflung. Bei unserer Evangeliumsauffassung kommt Gewißheit und Freude des Hl. Geistes, weil ich an Gott hänge, der nicht lügen kann; er sagt nämlich: Sieh, ich geb meinen Sohn in den Tod, daß er dich mit seinem Blut erlöse von den Sünden und vom Tod. Da kann ich nicht zweifeln, wenn ich Gott nicht völlig verleugnen will. Und das ist der Grund, warum unsere Theologie Gewißheit hat: Sie reißt uns von uns selbst weg und stellt uns außerhalb unser, so daß wir uns nicht auf unsere Kräfte, Gewissen, Sinn, Person, auf unsere Werke stützen, sondern auf das, was außerhalb unser ist, nämlich auf die Verheißung und Wahrheit Gottes, der nicht täuschen kann.“

Martin Luther zu Galater 4,6: „Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater!“

PREDIGT: „Was soll dann das Gesetz?“

Ansich würde (hoffentlich) jeder Christ zustimmen, dass wir Menschen allein aufgrund von Gottes Gnade durch Glauben vor Gott gerecht werden. Dass es nicht die Werke, die guten Taten, das vorbildliche Verhalten ist, das vor Gott zählt. Sondern, dass er uns allein durch den Glauben an Jesus Christus erlöst. Das ist das einzigartige am Evangelium! Das ist, was den christlichen Glauben – richtig verstanden – ausmacht! Er, Gott, tut alles – wir tun nichts, nehmen seine Gnade nur noch dankbar im Glauben an.

Und doch regt sich häufig wenn man darüber spricht, eine gewisse Skepsis oder echter Widerstand. Gerade auch im Gespräch mit frommen Leuten ist das so…: Kann das wirklich so sein? Ist das tatsächlich wahr, dass Gott uns allein aus Gnade und Glauben annimmt? Ist das nicht zu einfach, zu billig? Sind nicht gute Taten auch wichtig? Heißt das jetzt, dass wir Gottes Geboten – seinem Gesetz – gar nicht gehorchen brauchen? Dass wir einfach tun und lassen können, was wir wollen? Und wenn meine Errettung einzig und allein daran hängt, was Christus für mich getan hat, warum sollte ich dann überhaupt noch danach streben ein heiliges Leben zu führen?

Kurz gesagt: Sind wir als Christen Gottes Gesetz eigentlich noch in irgendeiner Form verpflichtet? Über dieses spannende und wichtige Thema habe ich am letzten Sonntag gepredigt und wer möchte, darf sich meine Predigt gern anhören: Nur das Evangelium bringt das Gesetz zur rechten Geltung (Gal 3,15-25).

Auch die Predigt von der Woche zuvor ist online und kann nachgehört werden: Nur das Evangelium stets vor Augen halten (Galater 3,1-14) oder wie man auf Abrahams Spuren wandeln kann 😉

Wozu das Gesetz gegeben wurde

„So ist es das wahre Amt und der hauptsächliche und eigentliche Gebrauch des Gesetzes, daß es dem Menschen seine Sünde, Blindheit, Elend, Gottlosigkeit, Unwissenheit, Haß, Gottesverachtung, Tod, Hölle, Gericht und verdienten Gotteszorn offenbar macht. (…) Gott will niedertreten und zermalmen jene Ungeheuer und jene wütende wilde Tier, nämlich die Meinung, sich Gerechtigkeit verdienen zu können, und da ist er gezwungen auf dem Berg Sinai ein neues Gesetz mit solchem Aufwand an schrecklicher Herrlichkeit zu geben, daß das ganze Volk vor Schrecken niedergeworfen worden ist. Weil die menschliche Vernunft in ihrer Einbildung eigener Gerechtigkeit übermütig wird und sich mit ihrer eigenen Gerechtigkeit bei Gott einen Platz einbildet, muß Gott einen schicken, der ein Herkules ist, das Gesetz also, das gegen das Ungeheuer menschlicher Einbildung anstürmt, es niederwirft und erledigt. Daher hat es das Gesetz auf diese Bestie allein abgesehen, auf nichts anderes. (…) Solange die Einbildung eigener Gerechtigkeit im Menschen bleibt, bleibt auch bestehen unbegreiflicher Hochmut, Anmaßung, Sicherheit, Gotteshaß, Verachtung der Gnade und des Erbarmens, Unwissenheit der Verheißungen und Christi. Und in ein solches eigengerechtes Herz dringt keine Predigt von der geschenkten Gnade und von der Sündenvergebung; der gewaltige Fels, die eisenharte Mauer der menschlichen Eigengerechtigkeit, mit der das Menschenherz gegürtet ist, hinderts. Wenn das Gesetz anklagt und das Gewissen erschreckt: das hättest du tun sollen und hast es nicht getan, darum bist du schuldig des Zornes Gottes und des ewigen Todes!, dann ist es in seinem eigentlichen Werk und Amt. Da wird das Herz bis zur Verzweiflung gebracht. Daher ist das Gesetz der Hammer, der Felsen zerschmeißt, das Feuer und jenes große und starke Beben, das die Berge umstürzt.“

Martin Luther zu Galater 3,19: „Was soll nun das Gesetz? Es wurde der Übertretungen wegen hinzugefügt – bis der Nachkomme käme, dem die Verheißung galt -, angeordnet durch Engel in der Hand eines Mittlers.“

„Lauf zu Christus!“

„Es ist unmöglich, Bruder, daß du in diesem Leben so vollkommen wirst, daß dein Leib hell leuchte ohne Makel wie die Sonne, nein, du behältst Runzeln und Fehler und bist dennoch ein Heiliger. Aber du sagst: Wie kann ich da ein Heiliger sein, wenn ich Sünde habe und fühle? Daß du deine Sünde fühlst und erkennst, ist gut, sage Gott Dank und verzweifle nicht. Es ist der eine Schritt zur Gesundheit, wenn der Kranke seine Krankheit erkennt und bekennt. Aber wie werde ich befreit werden von der Sünde? Lauf zu Christus, glaube; wenn du glaubst, bist du gerecht, weil du Gott die Ehre gibst, daß er sei allmächtig, barmherzig, wahrhaftig etc. Du rechtfertigst und lobst Gott, Summa: du gibst ihm die Gottheit und alles. Was in dir an Sünde übrig ist, wird nicht zugerechnet, sondern dir wegen Christus geschenkt, an den du glaubst, der völlig und vollkommen gerecht ist: seine Gerechtigkeit ist dann deine und deine Sünde ist seine.“

Martin Luther zu Galater 3,6: „So hat doch »Abraham Gott geglaubt, und es wurde ihm gerechnet zur Gerechtigkeit« (1. Mose 15,6).

PREDIGTEN: Am Evangelium ausrichten…

In christlichen Gemeinden ist es manchmal gar nicht so einfach. Denn hier treffen ganz unterschiedliche Menschen aufeinander. Menschen, die sich sonst gar nicht unbedingt begegnen würden: Alte und Junge, Akademiker und Arbeiter, kreative und eher bodenständige Menschen, Verheiratete und Singles, Angehörige unterschiedlicher Nationen usw… Das ist gut und soll so sein!

Aber unterschiedliche Menschen bringen natürlich auch unterschiedliche Vorstellungen darüber mit, wie Gemeinde sein sollte. Das kann bereichernd sein, aber häufig ist es auch anstrengend und manchmal kommt es sogar zum Streit. Gal 2,11-14 berichtet uns eine ziemlich heftige Auseinandersetzung zwischen den zwei Aposteln Paulus und Petrus. Paulus ist über das Verhalten des Petrus so erbost, dass er ihn in aller Öffentlichkeit zur Rede stellt (übrigens zu Recht). Nichts wird hier unter den Tisch gekehrt, nein, es gibt einen großen Knall. Streit in Gemeinden und unter Christen ist also nichts Neues…

Wie geht man nun aber um mit solchen Unterschieden oder gar mit zerstörerischen Uneinigkeiten? Wie kann man in einer Gemeinde echte Einheit leben?

Als Menschen versuchen wir das meistens durch Kompromisse, ein aufeinander-zugehen, vermitteln, wir schauen, dass möglichst alle zu ihrem Recht kommen (und das ist sicherlich auch richtig).

Im ganzen zweiten Kapitel des Galaterbriefs macht Paulus nun aber deutlich, dass die tiefste Ursache für Uneinigkeiten, die zu Spaltungen führen, ein mangelndes Verständnis des Evangeliums ist. Wir werden solche zerstörerischen Uneinigkeiten nicht überwinden können, wenn wir uns als Gemeinden und Einzelne nicht konsequent am Evangelium ausrichten. Wir brauchen also nicht zuallererst mehr Arbeitskreise, in denen wir uns darüber austauschen, wie der eine oder andere dies oder jenes sieht (obwohl es gut ist, miteinander zu reden). Wir brauchen auch nicht in erster Linie mehr Menschen, die in Gemeinden geschickt zwischen den verschiedenen Interessen vermitteln können (obwohl auch das positiv sein kann). Nein, in erster Linie müssen wir das Evangelium besser verstehen und auf unser persönliches Leben anwenden.

Man könnte noch viel mehr dazu schreiben…, aber ich verweise einfach mal auf die letzten beiden Predigten, die ich über Galater 2 gehalten habe:

Nur das Evangelium stiftet echte Einheit (Galater 2,1-10)

Nur das Evangelium soll unser ganzes Leben prägen (Galater 2,11-21)

„Weil der Mittler Jesus für uns eintritt, müssen alle Sünden keine Sünde sein.“

„Die Sünde ist wirklich da und die Frommen fühlen sie, aber sie wird von Gott übersehen und ist bei Gott verdeckt, weil der Mittler Jesus Christus für uns eintritt; weil wir ihn im Glauben ergreifen, müssen alle Sünden keine Sünde sein. Wo aber Christus und der Glaube nicht ist, da ist keine Vergebung der Sünden, keine Erbarmung, da ist lauter Zurechnung der Sünde und Verwerfung. So will Gott seinen Sohn verherrlichen und will selbst verherrlicht werden an uns durch den Sohn.

Nachdem wir den Glauben an Christus gelehrt haben, lehren wir auch von den guten Werken. Weil du im Glauben Jesus Christus angenommen hast, durch den du gerecht wirst, so gehe hin und liebe Gott und den Nächsten, rufe ihn an, sage Dank, predige, lobe, bekenne Gott, tue wohl und diene dem Nächsten, tue deine Pflicht. Das sind wahrhaft gute Werke, die aus diesem Glauben und aus der empfangenen Heiterkeit des Herzens fließen, da wir umsonst die Vergebung der Sünden durch Christus haben.“

Martin Luther zu Galater 2,16: „Doch weil wir wissen, daß der Mensch durch Werke des Gesetzes nicht gerecht wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, sind auch wir zum Glauben an Christus Jesus gekommen, damit wir gerecht werden durch den Glauben an Christus und nicht durch Werke des Gesetzes; denn durch Werke des Gesetzes wird kein Mensch gerecht.“

Der Glaube achtet allein auf Jesus Christus

„Die menschliche Vernunft hat als Gegenstand das Gesetz: Das habe ich getan, das habe ich nicht getan. Der Glaube aber, wenn er in seinem eigentlichen Werk ist, hat keinen anderen Gegenstand als Jesus Christus, den Sohn Gottes, hingegeben für die Sünde der Welt. Der Glaube achtet nicht auf die Liebe, sagt nicht: was habe ich getan, was habe ich gesündigt, was habe ich verdient?, sondern was hat Christus getan, was hat er verdient? Da sagt die Wahrheit des Evangeliums: Er hat dich von der Sünde erkauft, vom Teufel, von dem ewigen Tod. Der Glaube erkennt an, daß er an der Person Jesu Christi Vergebung der Sünden und ewiges Leben habe. Wer diesem Gegenstand ausweicht, hat nicht den wahren Glauben, sondern den geschminkten Glauben und eigene Meinung und wendet die Augen von der Verheißung zum Gesetz, das ihn erschreckt und in die Verzweiflung bringt.“

Martin Luther zu Galater 2,4f:Es hatten sich aber einige falsche Brüder eingedrängt und eingeschlichen, um auszukundschaften unsere Freiheit, die wir in Christus Jesus haben, und uns so zu knechten. Denen wichen wir auch nicht eine Stunde und unterwarfen uns ihnen nicht, auf dass die Wahrheit des Evangeliums bei euch bestehen bliebe.“

 

PREDIGT: Gottes Gnade und das Zeugnis des Paulus

Am vergangenen Sonntag habe ich bei uns in der Gemeinde über Gal 1,11-24 gepredigt. Paulus gibt in diesem Abschnitt sein Zeugnis. Er berichtet also, wie er durch Gottes Gnade vom Christenverfolger zum vollmächtigen Apostel wurde. Ein ganz gewaltiges und beeindruckendes Beispiel!

Dabei können wir froh sein, dass Paulus in diesem Abschnitt überhaupt sein wunderbares Zeugnis gibt. Hätte es um die Gemeinden in Galatien besser gestanden, hätten sich dort keine Irrlehrer eingeschlichen, dann hätten wir das Zeugnis des Paulus in dieser Klarheit gar nicht in unserer Bibel (ja, ich weiß, dass Paulus auch in der Apg über seine Bekehrung spricht).

Denn Paulus schreibt im Galaterbrief sein Zeugnis nur aus einem einzigen Grund. Er gibt sein Zeugnis einzig und allein, um Angriffe auf das Evangelium abzuschmettern. Denn solche Angriffe gab es damals in Galatien. Es gab dort gewisse Menschen, die nach Paulus in die Gemeinde gekommen waren und die den Menschen dort etwas anderes sagten als Paulus. Es gab Menschen, die die Botschaft des Evangeliums, die Paulus den Galatern gebracht hatte, veränderten und verdrehten.

Dabei gingen diese falschen Lehrer sehr geschickt vor. Sie sagten zum Beispiel, dass die Botschaft die Paulus ihnen gepredigt hatte, seine Botschaft ist: „Es ist seine Weisheit, seine Erkenntnis, seine Erfahrung, die euch Paulus weitergegeben hat. Es sind doch lediglich seine Gedanken und Überlegungen – hört doch auch auf unsere Weisheit, ihr dürft euch doch nicht allein von Paulus abhängig machen.“

Paulus widerspricht dem vehement. In V. 12 heißt es: 12 Denn ich habe es nicht von einem Menschen empfangen oder gelernt, sondern durch eine Offenbarung Jesu Christi.  13 Denn ihr habt ja gehört von meinem Leben früher im Judentum, wie ich über die Maßen die Gemeinde Gottes verfolgte und sie zu zerstören suchte” (Gal 1,12-13)

Paulus widerlegt hier diesen Gedanken, dass er das Evangelium durch Lernen oder durch eigenes Nachdenken erkannt hat. „Nein, schaut auf meine Biografie“, sagt Paulus, „bei mir gab es nicht so einen schrittweisen Prozess, indem ich über die Jahre mehr und mehr von Christus verstanden habe. Nein, ihr wisst doch“, ruft Paulus uns hier zu, „ich habe Christus gehasst, seine Gemeinde verfolgt und von einem Tag auf den anderen, habe ich auf einmal das Gegenteil von dem, was ich zuvor geglaubt habe, verkündigt. Liebe Galater, ihr müsst doch erkennen, dass das Evangelium nicht lediglich das Ergebnis meiner eigenen Weisheit und Überlegungen ist…!“

Aber die Irrlehrer in Galatien hatten noch ein anderes Argument auf Lager: „Der Paulus“, so sagten sie, „war doch in Jerusalem gewesen. Er hat dort doch von den Aposteln, den Jüngern Jesu, gelernt. Er hat doch dort das gelernt, was er euch hier gepredigt hat, seine Botschaft ist doch eigentlich nur aus zweiter Hand…Und außerdem, wisst ihr was“, so sagten die falschen Lehrer weiter zu den Galatern, „wir waren auch in Jerusalem, wir stammen sogar aus Jerusalem, wir sind auch unterrichtet worden von den Aposteln dort, von einem Petrus, von einem Johannes, von einem Jakobus… Und wisst ihr was: wir kennen uns aus. Wir haben in der Apostelschule besser aufgepasst als Paulus, wir waren länger da als Paulus, und wir wissen, dass er euch nicht die ganze Wahrheit gesagt hat…. Darum hört uns zu…!“

Klingt überzeugend oder? Du willst wissen, was Paulus dem entgegnet? Dann schau nach in Gal 1,15ff oder hör hier meine ganze Predigt über Galater 1,11-24: „Nur das Evangelium zeigt Gottes erstaunliche Gnade“

Das Evangelium – nicht von Menschen

„Alle Worte sind so gesetzt, daß Paulus klar macht, sein Evangelium sei nicht von einem Menschen. (…)

Aber warum behandelt Paulus diese Sache mit soviel Worten? Denn fast bis zum Überdruß prägt er ein, er habe das Evangelium nicht von einem Menschen, noch von den Aposteln selbst gelernt. Er will die Gemeinden Galatiens, die durch die Lügenapostel schon umgeworfen waren, wieder darin festmachen, daß sein Evangelium göttliches Wort sei. Darum besteht er mit solcher Heftigkeit auf der Sache. (…)

Das Amt des Apostels und der Bestand aller Gemeinden erforderte es also, daß er in erzwungenem und heiligem Stolz seine Berufung und die ihm von Christus geschenkte Offenbarung des Evangeliums heraushob, damit die Gewissen dessen versichert würden, daß Pauli Lehre Gottes Wort sei. Hier ging es um eine große und ernste Sache, nämlich, daß alle Gemeinden in der gesunden Lehre bewahrt blieben. Im Grunde ging es um ewiges Leben und ewigen Tod. Denn wenn das reine und gewisse Wort weg ist, dann gibt es auch nicht weiter Trost, Heil, Leben etc.“

Martin Luther zu Galater 1,18-19: „Danach, drei Jahre später, kam ich hinauf nach Jerusalem, um Kephas kennenzulernen, und blieb fünfzehn Tage bei ihm. 19 Von den andern Aposteln aber sah ich keinen außer Jakobus, des Herrn Bruder.“

 

Warum Galater?

In diesem Jahr wird es 500 Jahre her sein, dass ein junger Mönch – Martin Luther – 95 Thesen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche nagelte. Luther protestierte damit gegen den Ablasshandel, gegen ein falsches Heilsverständnis, gegen das Papsttum und viele andere unbiblische Entwicklungen. Mit diesem 31. Oktober 1517 nahm die Reformation ihren Anfang. Wichtige biblische Glaubenswahrheiten wurden neu entdeckt und proklamiert: Dass Gott uns allein aus Gnade rettet. Dass Gott allein der Glaube an Christus rettet und nicht die guten Werken. Dass allein Jesus Christus der Mittler ist, der uns mit Gott versöhnt. Und dass allein die Hl. Schrift, Gottes Wort, der Maßstab ist, an dem jede Glaubensaussage geprüft werden muss. Alles entscheidende Grundsätze auf denen wir auch heute noch als Freikirchen stehen.

500 Jahre Luthers Thesenanschlag, 500 Jahre Reformation – Grund genug diesen zentralen Glaubenswahrheiten, die das eine Evangelium ausmachen, nachzuspüren. Und darum habe ich in unserer Gemeinde am 8. Januar eine Predigtreihe durch den Galaterbrief begonnen.

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Aber warum gerade Galater? – Man hätte doch auch den Römerbrief nehmen können oder verschiedene Schlüsseltexte aus unterschiedlichen Bibelbüchern.

Warum also Galater?

Weil wohl kein Buch der Bibel besser passen würde, als dieser Brief von dem Martin Luther so liebevoll sagte „Der Brief an die Galater ist mein Epistelchen (d.h. Brief), dem ich mich anvertraut habe; er ist meine Käthe von Bora.“

Dieser Brief war ihm so lieb, so ans Herz gewachsen wie seine Frau Käthe von Bora. Weil in diesem Brief der Apostel Paulus voller Leidenschaft davon schreibt und dafür kämpft, was Luther wichtig war, was in der Reformation im Mittelpunkt stand und was bis heute das Wichtigste ist: das eine Evangelium von Jesus Christus.

Darum ist der Galaterbrief eine gute Wahl, um sich mit den zentralen Wahrheiten des Evangeliums auseinanderzusetzen. Und darum wird der Galaterbrief in den kommenden Wochen in unserer Gemeinde im Mittelpunkt stehen.

Hier kannst du die erste Predigt nachhören oder runterladen: „Nur das Evangelium ist Gottes einzigartige Offenbarung“ (Galater 1,1-10)