Warum Taufe etwas so Wunderbares ist

Ich bin Baptist. Das bedeutet, dass ich die Glaubenstaufe (d.h. die Taufe von mündigen Menschen, die den Glauben an Jesus Christus bekennen und die Taufe begehren) für die einzig biblisch-theologisch legitimierte Taufe halte. Aber ich will an dieser Stelle nicht die biblisch-theologische Diskussion über die Taufe führen (da gibt’s schon genügend Literatur drüber) und ich weiß auch, dass es über diese Frage auch unter bibeltreuen Christen unterschiedliche Positionen gibt. Ich will an dieser Stelle nur ein paar Punkte nennen, über die ich mich immer wieder freue, wenn wir in unserer Gemeinde taufen (was erst kürzlich wieder der Fall war).

Die Taufe ist ein sichtbares Zeichen für die Bekehrung

Menschen kommen zum lebendigen Glauben an Jesus Christus. Manchmal bekommt man es direkt im Gespräch gesagt, manchmal zeigt es sich einem auch zunächst in einem veränderten Verhalten. Die Taufe, die der Bekehrung nachfolgt, macht nun für alle – die anderen Gemeindeglieder, Nachbarn, Freunde, Verwandte – unzweideutig sichtbar, dass es bei einer Person eine geistliche Veränderung gab. In Taufzeugnissen, aber auch in Predigten, kommt das immer zum Ausdruck: Dass man sich nicht „einfach so“ taufen lässt – aus Tradition oder weil man einmal im Mittelpunkt stehen will – sondern, weil man bekehrt wurde und an Jesus Christus glaubt

Die Taufe ist Anlass zu großer Freude

In unserer Gemeinde – und sicherlich in den meisten anderen Gemeinden – ist eine Taufe immer ein Anlass für ein Gemeindefest. Es wird gemeinsam gegessen, gefeiert und Gemeinschaft gepflegt. Das ist nicht nur irgendwie mal nett, sondern würdigt das geistliche Geschehen angemessen, das hinter der Taufe steht. Schon Jesus sagt: „So sage ich euch, wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.“ (Lk 15,10) Wenn schon im Himmel große Freude herrscht, über jeden der zum Glauben an Jesus Christus kommt, dann tun wir auf Erden gut daran, dies ebenso zu feiern. Die Taufe ist dafür der perfekte Anlass!

Die Taufe ist evangelistisch

Taufgottesdienste gehören zweifellos zu den Gottesdiensten mit der höchsten Anzahl an Gästen. Nicht nur in Predigt und in den zur Taufe hinführenden Gedanken hat man also die Chance das Evangelium an viele weiterzugeben. Das Besondere ist, dass die Täuflinge selbst – allein dadurch dass sie sich willentlich taufen lassen – deutlich machen, dass das Evangelium aktuell ist und persönlich angenommen werden will. Für viele der nominellen Christen ist das etwas völlig Neues. Hieran lässt sich dann auch prima in persönlichen Gesprächen anknüpfen.

Warum ich mich auf Evangelium 21 freue

Vom 27.-29.04. wird in Hamburg die 7. Evangelium 21-Konferenz stattfinden. Dieses Mal zum Thema „500 Jahre Reformation – gemeinsam für das Evangelium“. So Gott will werde ich das sechste Mal bei Evangelium 21 mit dabei sein. Es ist zwar noch ein bisschen hin, aber ich freue mich schon sehr darauf. Für mich ist das jedes Mal ein Highlight. Ich lerne jedes Mal etwas Wichtiges und vor allem ist für mich eine große Ermutigung für meinen Dienst.

Auf die Schnelle sind mir fünf Gründe eingefallen, warum ich mich auch dieses Mal wieder auf Evangelium 21 freue…

1. Weil dort Gottes Wort im Mittelpunkt steht

Bei Evangelium 21-Konferenzen wird in jedem Vortrag und in jedem Seminar die Bibel aufgeschlagen. Es gibt dort nicht nur eine kurze Andacht zu Beginn des Tages, bevor dann das „eigentliche“ Programm kommt. Nein, die Bibel ist das eigentliche Programm. Die meisten Vorträge sind im Grunde genommen hervorragende, tiefgehende Auslegungspredigten konkreter Bibeltexte. Und auch die anderen Vorträge – so gibt es beispielweise immer wieder auch kirchengeschichtlich orientierte Sessions – kommen nicht ohne einen vertieften Blick in die Bibel aus.

Diese Bibelorientiertheit schätze ich an Evangelium 21 sehr. Zu oft beschränken sich Seminare und Konferenzen im christlichen Bereich darauf, Methoden und Konzepte weiterzugeben. Das kann alles auch hilfreich und wichtig sein. Aber die eigentliche Kraft liegt doch im Wort Gottes (Jer 23,29).

2. Weil dort Gottes Wort uneingeschränktes Vertrauen entgegengebracht wird

Wenn der allmächtige Gott, der Schöpfer von Himmel und Erden, der auch dich und mich gemacht hat, das Erstaunliche tut und sich zu uns Menschen herablässt, um zu uns in menschlichen Worten zu sprechen, dann ist unsere einzige angemessene Reaktion, demütig und voller Erwartung auf jedes einzelne Wort, was er spricht, zu hören. In der Bibel haben wir dieses Wort Gottes. Wir tun also gut daran, mit dieser demütigen und erwartungsfrohen Haltung an jeden Text der Bibel heranzugehen.

Es tut so gut, dass bei Evangelium 21 alle Redner diese demütige und vertrauensvolle Haltung gegenüber der Bibel nicht nur vertreten, sondern dass sie diese Haltung zur Bibel auch ausstrahlen. Ich genieße es sehr, Rednern zu lauschen, die von der Bibel ergriffen sind und diese Begeisterung über das Reden Gottes in seinem Wort weitergeben.

3. Weil hochkarätige Redner kommen

Ich freue mich auch auf Evangelium 21, weil auch dieses Jahr wieder hochkarätige Redner kommen:

  • Al Mohler, Präsident des Southern Baptist Theological Seminary und Autor vieler Bücher
  • Mark Dever, Pastor der Capitol Hill Baptist Church in Washington D.C. – von ihm gibt es schon einige Bücher auch in deutscher Sprache
  • David Platt, Präsident des International Mission Board (IMB), der Missionsgesellschaft der Südlichen Baptisten
  • Ligon Duncan, Rektor des Reformed Theological Seminary

Mir fiel auf, dass dieses Jahr drei der vier Hauptredner (südliche) Baptisten sind. Als Baptistenpastor freut mich das einerseits besonders. Auf der anderen Seite macht es auch wehmütig, weil man sich fragt, wo wir heute im deutschen Baptismus entsprechende Persönlichkeiten haben? Leider – bis auf wenige Ausnahmen – Fehlanzeige. Da hat die seit Jahrzehnten monopolartige bibelkritische Theologie in unserem Land ihr Werk getan…

Im Übrigen: auch die weniger bekannten deutschsprachigen Redner aus dem Leitungskreis von Evangelium 21 sind äußerst empfehlenswert!

4. Weil man gute Kontakte knüpfen kann

Wie auch auf anderen Konferenzen, so kann man auch bei Evangelium 21 wunderbar Kontakte knüpfen und pflegen. In der Vergangenheit ist so schon mancher Kontakt entstanden. Und es ist auch immer bereichernd, über Themen oder Fragestellungen, die einen beschäftigen, sich mit anderen auszutauschen. Gerade für mich als Pastor ist das sehr hilfreich. Denn auch wenn wir in unserer Gemeinde eine gute und intensive Zusammenarbeit pflegen – insbesondere in der Gemeindeleitung – so bleibt man als Pastor immer ein Stückcken auch Einzelkämpfer. Das geht gar nicht anders. Ich habe halt einfach keinen Kollegen im Büro nebenan, mit dem ich mal beim Kaffee fünf Minuten schnacken könnte… Umso wertvoller ist für mich jedes gute Gespräch bei solch einer Konferenz!

5. Weil es für mich ein kurzer Abstecher in die Heimat ist

Und zum Schluss ein persönlicher Grund, warum ich mich auf Evangelium 21 freue: Ich bin gebürtig aus Hamburg und bin dort am Stadtrand aufgewachsen. Evangelium 21 ist für mich immer die Gelegenheit, mal einen kurzen Abstecher nach Hause zu machen. Klar, den ganzen Tag ist man in der Konferenzhalle. Aber wenigstens Abends bleiben ein paar Momente, um mit den Eltern zu sprechen. Und außerdem ist es einfach schön, mal wieder durch die wunderschöne Stadt Hamburg zu fahren und das Flair zu genießen 🙂

Mehr zur nächsten Evangelium 21-Konferenz findet man hier. Man kann sich sogar noch (kostenlos!) anmelden! Ich kann es nur empfehlen… es lohnt sich wirklich!