Menschliche Autorität und Gottes Wort

„Da nahm Samuel den Krug mit Öl und goß es auf sein Haupt und küßte ihn und sprach: Siehe, der HERR hat dich zum Fürsten über sein Erbteil gesalbt. 2 Wenn du jetzt von mir gehst, so wirst du zwei Männer finden bei dem Grabe Rahels an der Grenze Benjamins bei Zelzach; die werden zu dir sagen: Die Eselinnen sind gefunden, die du zu suchen ausgezogen bist; aber siehe, dein Vater hat die Esel nicht mehr im Sinn und sorgt sich um euch und spricht: Was soll ich wegen meines Sohnes tun? 3 Und wenn du von da weiter gehst, wirst du zur Eiche Tabor kommen; dort werden dich drei Männer treffen, die hinaufgehen zu Gott nach Bethel. Einer trägt drei Böcklein, der andere drei Brote, der dritte einen Krug mit Wein. 4 Und sie werden dich freundlich grüßen und dir zwei Brote geben. Die sollst du von ihren Händen annehmen. 5 Danach wirst du nach Gibea Gottes kommen, wo die Wache der Philister ist; und wenn du dort in die Stadt kommst, wird dir eine Schar von Propheten begegnen, die von der Höhe herabkommen, und vor ihnen her Harfe und Pauke und Flöte und Zither, und sie werden in Verzückung sein. 6 Und der Geist des HERRN wird über dich kommen, daß du mit ihnen in Verzückung gerätst; da wirst du umgewandelt und ein anderer Mensch werden. 7 Wenn bei dir nun diese Zeichen eintreffen, so tu, was dir vor die Hände kommt; denn Gott ist mit dir. 8 Du sollst aber vor mir hinabgehen nach Gilgal; siehe, da will ich zu dir hinabkommen, um Brandopfer und Dankopfer zu opfern. Sieben Tage sollst du warten, bis ich zu dir komme und dir kundtue, was du tun sollst. 9 Und als Saul sich wandte, um von Samuel wegzugehen, gab ihm Gott ein anderes Herz, und alle diese Zeichen trafen ein an demselben Tag. 10 Und als sie nach Gibea kamen, siehe, da kam ihm eine Prophetenschar entgegen, und der Geist Gottes geriet über ihn, daß er mit ihnen in Verzückung geriet. 11 Als sie sahen, daß er mit den Propheten in Verzückung war, sprachen alle, die ihn früher gekannt hatten, untereinander: Was ist mit dem Sohn des Kisch geschehen? Ist Saul auch unter den Propheten? 12 Und einer von dort sprach: Wer ist denn schon ihr Vater? Daher ist das Sprichwort gekommen: Ist Saul auch unter den Propheten? 13 Und als seine Verzückung aufgehört hatte, kam er nach Gibea. 14 Es sprach aber Sauls Oheim zu ihm und zu seinem Knecht: Wo seid ihr hingegangen? Er antwortete: Die Eselinnen zu suchen; und als wir sahen, daß sie nicht da waren, gingen wir zu Samuel. 15 Da sprach der Oheim Sauls: Sage mir, was sagte euch Samuel? 16 Saul antwortete seinem Oheim: Er sagte uns, daß die Eselinnen gefunden seien. Aber was Samuel von dem Königtum gesagt hatte, sagte er ihm nicht. 17 Samuel aber rief das Volk zusammen zum HERRN nach Mizpa 18 und sprach zu den Israeliten: So sagt der HERR, der Gott Israels: Ich habe Israel aus Ägypten geführt und euch aus der Hand der Ägypter errettet und aus der Hand aller Königreiche, die euch bedrängten. 19 Ihr aber habt heute euren Gott verworfen, der euch aus aller eurer Not und Bedrängnis geholfen hat, und habt gesprochen: Nein, setze vielmehr einen König über uns! Wohlan, so tretet nun vor den HERRN nach euren Stämmen und Tausendschaften! 20 Als nun Samuel alle Stämme Israels herantreten ließ, fiel das Los auf den Stamm Benjamin. 21 Und als er den Stamm Benjamin herantreten ließ mit seinen Geschlechtern, fiel das Los auf das Geschlecht Matri, und als er das Geschlecht Matri herantreten ließ, Mann für Mann, fiel das Los auf Saul, den Sohn des Kisch. Und sie suchten ihn, aber sie fanden ihn nicht. 22 Da befragten sie abermals den HERRN: Ist denn der Mann überhaupt hergekommen? Der HERR antwortete: Siehe, er hat sich bei dem Troß versteckt. 23 Da liefen sie hin und holten ihn von dort. Und als er unter das Volk trat, war er eines Hauptes länger als alles Volk. 24 Und Samuel sprach zu allem Volk: Da seht ihr, wen der HERR erwählt hat; ihm ist keiner gleich im ganzen Volk. Da jauchzte das ganze Volk und sprach: Es lebe der König! 25 Samuel aber tat dem Volk das Recht des Königtums kund und schrieb’s in ein Buch und legte es vor dem HERRN nieder. Und Samuel entließ das ganze Volk, einen jeden in sein Haus. 26 Auch Saul ging heim nach Gibea, und mit ihm gingen die vom Heer, denen Gott das Herz gerührt hatte. 27 Aber einige ruchlose Leute sprachen: Was soll der uns helfen? Und sie verachteten ihn und brachten ihm kein Geschenk. Aber er tat, als hörte er’s nicht. 11:1 Es zog aber herauf Nahasch, der Ammoniter, und belagerte Jabesch in Gilead. Und alle Männer von Jabesch sprachen zu Nahasch: Schließ einen Bund mit uns, so wollen wir dir untertan sein. 2 Aber Nahasch, der Ammoniter, antwortete ihnen: Das soll der Bund sein, den ich mit euch schließen will, daß ich euch allen das rechte Auge aussteche und bringe damit Schmach über ganz Israel. 3 Da sprachen zu ihm die Ältesten von Jabesch: Gib uns sieben Tage, daß wir Boten in das ganze Gebiet Israels senden; ist dann niemand da, der uns rette, so wollen wir zu dir hinausgehen. 4 Da kamen die Boten nach Gibea Sauls und sagten diese Worte vor den Ohren des Volks. Da erhob das ganze Volk seine Stimme und weinte. 5 Und siehe, da kam Saul vom Felde hinter den Rindern her und fragte: Was ist mit dem Volk, daß es weint? Da berichteten sie ihm die Worte der Männer von Jabesch. 6 Da geriet der Geist Gottes über Saul, als er diese Worte hörte, und sein Zorn entbrannte sehr. 7 Und er nahm ein Paar Rinder und zerstückte sie und sandte davon in das ganze Gebiet Israels durch die Boten und ließ sagen: Wer nicht mit Saul und Samuel auszieht, mit dessen Rindern soll man ebenso tun. Da fiel der Schrecken des HERRN auf das Volk, so daß sie auszogen wie ein Mann. 8 Und er musterte sie bei Besek, und die von Israel waren dreihunderttausend Mann und die Männer Judas dreißigtausend. 9 Und er sagte den Boten, die gekommen waren: So sagt den Männern von Jabesch in Gilead: Morgen soll euch Hilfe werden, wenn die Sonne beginnt, heiß zu scheinen. Als die Boten heimkamen und das den Männern von Jabesch verkündeten, wurden diese froh. 10 Und die Männer von Jabesch ließen den Ammonitern sagen: Morgen wollen wir zu euch hinausgehen, daß ihr mit uns alles tut, was euch gefällt. 11 Aber am andern Morgen teilte Saul das Volk in drei Heerhaufen, und sie kamen ins Lager um die Zeit der Morgenwache und schlugen die Ammoniter, bis der Tag heiß wurde; die aber übrigblieben, wurden zerstreut, so daß von ihnen nicht zwei beieinander blieben. 12 Da sprach das Volk zu Samuel: Wer sind die, die gesagt haben: Sollte Saul über uns herrschen? Gebt sie her, die Männer, daß wir sie töten. 13 Saul aber sprach: Es soll an diesem Tage niemand sterben; denn der HERR hat heute Heil gegeben in Israel. 14 Samuel sprach zum Volk: Kommt, laßt uns nach Gilgal gehen und dort das Königtum erneuern. 15 Da ging das ganze Volk nach Gilgal, und sie machten Saul dort zum König vor dem HERRN in Gilgal und opferten Dankopfer vor dem HERRN. Saul aber und alle Männer Israels freuten sich dort gar sehr.“ (1Sam 10,1-11,15)

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Was Gott sagt, das geschieht

Nachdem Saul im vorhergehenden Abschnitt im Verborgenen zum König gesalbt wurde, wird er nun öffentlich als König anerkannt. Zunächst folgen der Salbung Sauls mehrere Zeichen der Bestätigung (1Sam 10,1-16) nach. Wir können uns vorstellen, dass Saul diese unglaubliche Botschaft – dass König werden sollte – kaum glauben konnte.  Es brauchte diese Zeichen der Bestätigung, damit die Gewissheit in ihm wachsen würde, dass diese Salbung tatsächlich „vom Herrn“ war. Und in der Tat tritt in diesem ersten Abschnitt alles genau so ein, wie der Herr es durch Samuel vorausgesagt hatte. Das ist ein Charakteristikum Gottes: er allein ist allmächtig und allwissend! Weil Gott die Zukunft – in allen ihren Details – kennt und auch lenkt, darum ist auch sein Wort in jeder Hinsicht vertrauenswürdig und gewiss. Sein Wort damals – ausgesprochen durch Samuel – ganz genauso wie sein niedergeschriebenes Wort, das wir in Form der Bibel finden. Wir können (und sollen) Gottes Wort in jeder Hinsicht Glauben und Vertrauen schenken. Denn sein Wort ist gewiss und wahrhaftig!

Autorität unter Gottes Wort

Ein wichtiges Detail finden wir in V. 8. Samuel schließt seine Worte an Saul mit folgendem Aufruf ab: „Du sollst aber vor mir hinabgehen nach Gilgal; siehe, da will ich zu dir hinabkommen, um Brandopfer und Dankopfer zu opfern. Sieben Tage sollst du warten, bis ich zu dir komme und dir kundtue, was du tun sollst.“ In diesen Worten wird deutlich, dass Sauls Herrschaft niemals als eine absolutistische Herrschaft ohne Grenzen gedacht war. Nein, die Könige Israels sollten immer unter der Autorität Gottes herrschen. Sie sollten in ihrem Handeln nach Gottes Wort fragen. So wird auch hier Saul aufgefordert, auf weitere Instruktionen Gottes – übermittelt durch Samuel – zu warten. Keinesfalls soll Saul – obwohl als König gesalbt – eigenmächtig zur Tat schreiten. Er ist eben „nur“ König unter Gottes Autorität und Wort. Auch heute gilt, dass Führungspersonen die Gott einsetzt – z.B. Älteste in einer Gemeinde – niemals aus sich selbst und an Gottes Wort vorbei Autorität und Macht haben. Sicherlich werden sie mit ihren unterschiedlichen Gaben und ihrem individuellen Charakter verschiedene Schwerpunkte setzen und eine Gemeinde eher in die eine oder andere Richtung führen. Niemals aber dürfen sie ihre Autorität dafür missbrauchen, den Rahmen den Gott durch sein Wort setzt, zu verlassen. Ist uns das – wenn uns Verantwortung übertragen ist – klar? Und übrigens: wenn wir nicht zu denen gehören, die in einer Gemeinde Verantwortung tragen, dann sind wir aufgerufen, unsere Prediger und Älteste zu einem Kurs nach Gottes Wort zu ermuntern. Und nicht nur das, sondern wir sollen den Kurs einer Gemeinde auch anhand der Schrift prüfen und – wenn nötig –  auf Kurskorrekturen drängen. Blinder Gehorsam und eigenmächtige Autorität ist jedenfalls nicht das, was die Bibel lehrt.

Gott begabt die Berufenen

Im Fortgang des Textes lesen wir, wie Saul als König öffentlich anerkannt wird (10,17-27). In diesem Zusammenhang wird eine anderer – ebenso verkehrter – Umgang mit Autorität deutlich. Da gibt es nämlich Leute, die Saul als König nicht akzeptieren (V. 27). Und das, obwohl er von Gott gesalbt und von der überwältigenden Mehrheit des Volkes anerkannt wurde. Wer sich grundlos gegen Autoritäten stellt – und das gilt genauso heutzutage –  wandelt jedenfalls nicht gemäß Gottes Willen. Denn dass Gott auf Sauls Seite steht wird erneut offensichtlich, als dem neuen König in Kap. 11 ein wichtiger militärischer Sieg gelingt. Dies zeigt auch, dass Gott diejenigen die er beruft auch durch seinen Hl. Geist begabt und befähigt (V. 6). Dies dürfen wir als Ermutigung auch für uns wissen: Wenn Gott uns in eine Aufgabe – möglicherweise mit großer Verantwortung beruft – dann wird er uns auch dazu befähigen. Saul jedenfalls steht am Ende von Kapitel als anerkannter, siegreicher König da. Doch eine Frage bleibt: wird er sich dauerhaft als treu und dem Wort Gottes gehorsam erweisen (vgl. 10,8!)? Denn das ist bei allem – völlig unabhängig von spektakulären äußerlichen Erfolgen – das Entscheidende in Dienst und Leben: Bleiben wir Gott treu und vertrauen wir seinem Wort?

Nachfolge, weil Jesus vorneweg gegangen ist

Kurz vor Weihnachten stelle ich meistens fest, wie wenig Tage es nur noch sind bis zum großen Fest, und dass ich noch soviel erledigen muss. Ich merke: mir blüht in den nächsten Tagen nun ziemlicher Stress. Und ziemlich schnell nehme ich mir dann vor: „Nächstes Jahr passiert mir das nicht! Nächstes Jahr kümmere ich mich rechtzeitig – am besten schon im Sommer – um diese Dinge.“

Und was passiert im nächsten Jahr? Wieder das gleiche. Ich vergesse es, ich vertage es, ich schieb es raus – und schwupps ist schon wieder Weihnachten und der Stress beginnt erneut. Vielleicht kennst du das – so oder ähnlich – auch. Denn so ist das mit unseren menschlichen Vorhaben und Planungen. So ist das mit unseren guten Vorsätzen. Ganz oft bleibt es nur beim richtigen Gedanken oder der verbalen Ankündigung – aber wir setzen es doch nicht um.

Ganz anders ist es bei Jesus unserem Herrn. Es heißt in Lk 9,51: „Es begab sich aber, als die Zeit erfüllt war  dass er hinweggenommen werden sollte, da wandte er sein Angesicht stracks nach Jerusalem zu wandern.“ Jesus hat Gottes Plan, sein Ziel für sein Leben, Gottes Auftrag für ihn klar vor Augen. Jesus weiß, dass Gottes Plan für ihn ist, hinauf nach Jerusalem zu ziehen, um dort zu leiden und zu sterben am Kreuz von Golgatha. Dieser Vers, er macht uns hier ganz deutlich, dass dieses Leiden Jesu keine unglückliche Fügung war. Es ist nicht irgendwie dumm gelaufen für Jesus, sein Leiden und Sterben war kein Unfall, es war keine Abweichung von Gottes Plan. Nein, ganz im Gegenteil, war es vollumfänglich Gottes Plan, dass Jesus nach Jerusalem ziehen sollte, um dort verworfen, verurteilt und hingerichtet zu werden. Und Jesus weiß das. Er hat diesen Plan Gottes vor Augen – und anders als es oft bei uns ist – setzt er ihn ohne zu zögern, 100% entschlossen, um. „Da wandte er sein Angesicht stracks nach Jerusalem zu wandern.“ Nichts sollte ihn, nichts würde ihn davon abhalten, nach Jerusalem zu gehen, um dort den stellvertretenden Opfertod zu sterben, für alle die an ihn glauben. Jesus ist fest entschlossen, er macht sein Angesicht fest, er wandte sich stracks nach Jerusalem zu wandern, um sein Leben für uns hinzugeben. Ganz bewusst und ganz gezielt.

Hier ist die Basis für alle weiteren Dinge, die man über Nachfolge oder den christlichen Glauben allgemein sagen kann. Jesus stirbt den stellvertretenden Tod am Kreuz aus Liebe – weil er uns retten will. Er trifft den festen Entschluss das zu tun und lässt sich auch von nichts niemandem davon abhalten. Und wir wissen: selbst Petrus sein Jünger wollte ihn daran hindern. Und wir wissen ebenso, wie im Garten Gethsemane die Versuchung da war, den leichteren Weg zu gehen. Aber Jesus blieb treu. Er hat den Plan Gottes vor Augen gehabt und ihn 100% umgesetzt.Darum können wir heute – du und ich – erlöste Menschen sein. Und darum sind wir auch berufen als Jünger Jesu ihm nachzufolgen, seine Ehre zu suchen, uns zu heiligen, von Jesus zu lernen usw. Aus Dankbarkeit und Freude über das, was Jesus getan hat.Einfach, weil Jesus vorneweg gegangen ist.

Wenn du mehr über dieses Thema hören willst, dann hast du die Gelegenheit hier in meine Predigt „Nachfolge, weil Jesus vorneweg gegangen ist“ (Lk 9,51-62) reinzuhören.

Gott geht mit!

Jakobs Treffen mit Laban liegt zurück und nun macht er sicher weiter auf Richtung Heimat. Dorthin, wo Gott ihm versprochen hatte, ihn wieder zurückzubringen als er vor seinem Bruder Esau fliehen musste. Und wie damals auf der Hinreise, als er in Bethel übernachtete und die Engel Gottes auf der Leiter auf- und niedersteigen sah, so macht er auch hier jetzt auf der Rückkehr eine ganz atemberaubende Erfahrung: „Und es begegneten ihm die Engel Gottes. Und als er sie sah, sprach er: Hier ist Gottes Heerlager, und nannte diese Stätte Mahanajim.“ (1Mose 32,2b-3) Eine Beschreibung von einem unglaublichen Ereignis, die kaum knapper sein könnte .Und wir sind wahrscheinlich neugierig, nach vielen Details: wie hast du die Engel gesehen Jakob?, Wie sahen sie aus? Haben sie etwas gesagt?

Aber wir erfahren das alles nicht. Wir erfahren nur das eine, was wirklich wichtig ist: Hier sind Gottes Engel, hier ist Begegnung mit dem Göttlichen, hier ist Gottes Gegenwart. Gott geht mit! Er ist dabei, wenn Jakob jetzt seine Reise fortsetzt. Gott geht mit, wenn Jakob jetzt wieder in seine Heimat zieht. Der Gott, der ihn die ganzen Jahre begleitet und bewahrt hat – auf der Reise hin zu Laban, im Dienst bei diesem schwierigen Onkel, zuletzt beim feindlichen Aufeinandertreffen mit ihm – dieser Gott, der stets Jakob begleitet und bewahrt hatte, er geht auch jetzt mit. Er ist auch jetzt mit dabei. Er ist Jakob treu, auf ihn ist Verlass. Gott ist gegenwärtig!

Zugegeben, nur zu gerne würde ich auch einmal solch eine Erfahrung machen. Einen Einblick bekommen in die geistliche Welt und einmal mit eigenen Augen sehen, wie Gott durch Engel, durch seinen Heiligen Geist oder ganz direkt in dieser Welt gegenwärtig ist und in meinem Leben wirkt. Aber solche Einblicke in diese geistlichen Dinge gewährt Gott nur in Ausnahmefällen. Für die meiste Zeit sind wir aufgefordert, einfach seinem Wort zu vertrauen, dass uns klipp und klar sagt, dass Gott mit uns geht. Auch wenn uns keine Engel begegnen und wir ihn nicht sehen. In Ps 23,4 heißt es: Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.“ Gott geht mit, er ist bei uns gerade in den finsteren Tälern. Er verlässt uns nicht. Und noch deutlicher sagt es Jesus Christus selbst: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; 28 und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.“ (Joh 10,27-28). Bei mir, sagt Jesus, hast du eine unglaubliche Sicherheit – trotz aller Bedrohungen und Gefahren, die dir richtig Angst machen können. Er sagt zu uns als seinen Jüngern: Ich bin bei dir, du bist mein, niemand wird dich jemals mir entreißen können.

Wenn du mehr über Gottes Treue in bedrohlichen Zeiten und wie man in Geduld an ihr festhalten kann, hören willst, dann hast du die Gelegenheit hier in meine Predigt „Bedrohliche Bedingungen – oder: wie Jakob Esau zu besänftigen versucht“ (1Mose 32,2-22) reinzuhören.