Ziel erreicht und Gott vergessen

In meiner persönlichen Bibellese bin ich vor einigen Tagen auf einen Vers gestoßen, der mir hängengeblieben und noch länger durch den Kopf gegangen ist: Als aber das Königtum Rehabeams sich gefestigt hatte und er mächtig war, verließ er das Gesetz des HERRN und ganz Israel mit ihm.” (2Chronik 12,1)

Hier hat jemand sein Ziel erreicht. Rehabeam, König von Juda und Nachfolger Salomos, hat sein Königtum gefestigt und seine Macht ist gesichert. Er hat das erreicht, wonach alle Könige streben und das in der schwierigen Zeit nach der Teilung von Israel in Nord- und Südreich für ihn sicherlich ganz besonders wichtig war. Ziel erreicht, wunderbar, ein Grund zum Danken, könnte man meinen. Und doch ist es bei Rehabeam mit der endgültigen Abwendung vom Herrn und seinem Wort verbunden. Zugegeben, Rehabeam ist ein König, der auch vorher in der Bibel nicht besonders gut wegkommt. Anders als sein Vater Salomo trifft er eben keine weisen Entscheidungen, sondern sorgt durch seine Politik mit dafür, dass Israel in Nord- und Südreich zerfällt (1Könige 12-14 berichten über Rehabeams Leben). Trotzdem bedenkenswert: ein Mensch erreicht ein großes Ziel und vergisst Gott darüber. Gibt es das auch noch heute?

Ich denke ja! Da hat vielleicht jemand das große Ziel, das Studium erfolgreich abzuschließen, eine Familie zu gründen oder sich beruflich zu etablieren. Gute Ziele und Dinge, die uns nicht in den Schoß fallen. Und dann ist es endlich geglückt – wie wunderbar! Aber mit der Erleichterung, die sich verständlicherweise breit macht, geht dann auf einmal ein Gefühl der Selbstsicherheit einher: „Ich hab es geschafft!“ Man fühlt sich jetzt unabhängig, man hat ja alles im Griff, man hat das Leben gemeistert…

Das Schlimme bei Rehabeam ist, dass nicht nur er selbst von Gott abkommt, sondern dass er sein ganzes Volk mitreißt.

Ich will nicht so sein wie Rehabeam. Nein, auch im Erfolg, wenn Ziele erreicht sind, wenn ich froh und erleichtert bin, wenn alles gesichert erscheint, will ich Gott nicht vergessen. Denn er ist es, der jeden Erfolg geschenkt hat. Er ist es auch, der diese ganze Welt – also auch dich und mich – erhält. Ohne ihn geht gar nichts. Wie dumm, so zu tun, als bräuchte man ihn nicht. Möge Gott uns in seiner Gnade vor diesem törichten Irrtum bewahren!

4 Gedanken zu „Ziel erreicht und Gott vergessen

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