Weil jeder fehlt, der nicht geboren wird

Am vergangenen Sonntag hatten wir in unserer Gemeinde ein Ehepaar zu Gast, das uns die Arbeit des Projektes 1000plus vorgestellt hat. Diese Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, jedes Jahr mindestens 1000 Frauen die ungewollt schwanger geworden sind, so zu helfen, dass sie sich für ihr Kind entscheiden. In den letzten Jahren wurde dieses Ziel schon um ein Vielfaches übertroffen und die Nachfrage nach Hilfsangeboten ist ungebrochen groß…

Eine ganz wichtige Arbeit, die einen Beitrag dazu leistet, dass die erschreckend hohe Zahl an Abtreibungen (rund 100.000 pro Jahr in Deutschland), hoffentlich sinkt. Für uns als Gemeinde war es auch eine gute Sache, weil wir so für dieses wichtige Thema wieder sensibilisiert wurden. Oft ist es ja, dass man zwar um die Problematik weiß, aber in der Gefahr steht, sich ein Stück weit daran zu gewöhnen. Denn außer uns Christen nimmt ja sonst in unserer Gesellschaft niemand Anstoß daran – im Gegenteil, Abtreibung wird als normal angesehen und mancher meint, es gäbe ein Recht darauf… Dass Lebensschutz ein relevantes politisches Thema ist, diese Zeiten sind jedenfalls lange vorbei.

Ich habe die Gelegenheit genutzt und auch zu diesem Thema gepredigt. Wer mag, kann sich die Predigt mit dem Titel „Weil jeder fehlt, der nicht geboren wird“ hier anhören.

Petition gegen massenhafte Abtreibungen

Schon vor einer Woche hatte ich darüber geschrieben, dass ein christlicher Chefarzt beschlossen hatte, in seiner Abteilung keine Abtreibungen nach der sogenannten Beratungsregelung mehr durchzuführen. Nach großer öffentlicher Empörung, wo auch mancher von einem „Recht auf Abtreibung“ sprach (das es gar nicht gibt), musste er schließlich seinen Hut nehmen.

Erfreulicherweise hat sich Idea dieses Themas angenommen. Es wurde nicht nur ein sehr guter Kommentar zu dem Vorfall veröffentlicht, sondern auch eine Petition an den Deutschen Bundestag gestartet. Der Bundestag wird dazu aufgefordert „dafür zu sorgen, dass gemäß dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts das Leben ungeborener Kinder wieder umfassend geschützt wird.“ Ich empfehle unbedingt, diese Petition zu unterstützen.

Durch Idea wurde auch bekannt, dass es sich bei dem betreffenden Chefarzt um einen Christen aus dem Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden handelt. Als Pastor dieses Gemeindebundes freut mich das besonders 🙂 Das wäre eine gute Gelegenheit, dass auch die Leitung unseres Gemeindebundes eine klare, öffentliche Stellungnahme zum Schutz des ungeborenen Lebens abgibt! (Die Evangelische Allianz hat es ja schon längst getan).

Es gibt kein Recht auf Abtreibung

Wie in den letzten Tagen bekannt wurde, hatte ein christlicher Chefarzt beschlossen, dass in seiner Abteilung keine Abtreibungen mehr nach der sogenannten Beratungsregelung durchgeführt werden (Bericht z.B. hier). Als Chefarzt ist es sein gutes Recht, solche Rahmenbedingungen für seine Abteilung vorzugeben. Wie zu erwarten war, ließ die öffentliche Empörung der Abtreibungs-Lobby nicht lange auf sich warten. Pro Familia, die Organisation mit dem wohl unpassendsten Namen überhaupt (das ist so, als würde sich der örtliche Schlachthof als Tierschutzorganisation bezeichnen), zeigte sich „entsetzt“ und die SPD-Gesundheitsministerin von Niedersachsen drohte dem betroffenen Krankhaus unverhohlen mit finanziellen Nachteilen. Obwohl die Klinikleitung die Entscheidung des Chefarztes mittrug und dieser seine Position auch vor seiner Einstellung mitteilte, kam es, wie es zu befürchten war: der christliche Chefarzt wird letztendlich die Klinik verlassen (Bericht hier).

Ich möchte an dieser Stelle gar nicht aus biblischer Sicht auf dieses Thema eingehen, obwohl es da sehr viel zu sagen gäbe… über das menschliche Leben, über Christen in Welt usw.

Nein, ich möchte nur auf eine Tatsache hinweisen. Abtreibung ist in Deutschland nach wie vor eine Straftrat. Abtreibung bleibt lediglich unter bestimmten Bedingungen straffrei. Die Abtreibungs-Lobby möchte auch hier der Öffentlichkeit weismachen, dass es ein Recht auf Abtreibung gäbe. Das gibt es aber nicht. Es ist ein riesiger Skandal, wenn ein Chefarzt oder eine Klinik hier von Lobbyisten und sogar durch Regierungsmitglieder (!) unter solch massiven Druck gesetzt werden, rechtswidrig zu handeln! Dass solche Menschen keinen Respekt vor Gottes Wort haben, sollte einen nicht wundern. Aber dass hier nicht mal mehr die Gesetzeslage respektiert wird, ist schon erschreckend.

Die Deutsche Evangelische Allianz hat zu diesem Vorgang übrigens eine gute Stellungnahme verfasst, die hier zu finden ist.