Was Jesus über Moses Schriften sagt

45 Ihr sollt nicht meinen, daß ich euch vor dem Vater verklagen werde; es ist einer, der euch verklagt: Mose, auf den ihr hofft.  46 Wenn ihr Mose glaubtet, so glaubtet ihr auch mir; denn er hat von mir geschrieben.  47 Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten glauben? (Johannes 5,45-47)

Als Jesus diese Worte in einer Auseinandersetzung mit seinen Gegnern sprach, war Mose schon viele hundert Jahre tot. „Mose zu glauben“ kann also nichts anderes meinen, als den Schriften Moses zu glauben. In V. 46 macht Jesus deutlich, dass er der Ansicht ist, dass seine Gegner gar nicht wirklich Moses Schriften glauben, wie sie vorgaben. Denn dann würden sie auch ihm glauben, weil – so Jesus – Mose von ihm schreibt. Im Endeffekt erklärt Jesus in diesen kurzen Sätzen den Glauben an die Schriften Moses zur Voraussetzung des Glaubens an Jesus.

Das ist hochinteressant. Denn im Gegensatz zu damals, sagen heute viele Menschen, dass sie zwar an Jesus glauben, nicht jedoch an die Schriften des AT bzw. Moses. Sie schätzen Jesu Bergpredigt, glauben jedoch nicht Moses Worten von der Sintflut. Sie finden die Gleichnisse Jesu inspirierend, nicht jedoch was Mose über den Sündenfall schreibt oder über die Notwendigkeit von Sühne. Sie glauben an die Auferweckung Jesu, nicht jedoch Moses Bericht vom Auszug aus Ägypten…

Wenn wir Jesu Sicht des AT betrachten und uns als seine Jünger verstehen (die ihm nacheifern wollen), sollten wir so ein Verständnis des AT unbedingt revidieren.

Literaturtipp zu diesem Thema: John Wenham, Jesus und die Bibel, Holzgerlingen: Hänssler, 2000.

 

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