Die biblischen Gestalten sind alles andere als fehlerlose Helden. So betrügt z.B. Jakob seinen Vater Isaak, um sich den besonderen väterlichen Segen zu sichern. Und das ganze gelingt und es scheint sogar so, als würde Gott über diese Unehrlichkeit hinwegsehen. Am vergangenen Sonntag habe ich über diese spannende Geschichte aus 1Mose 27,1-28,5 gepredigt:
Der Plan von Rebekka und Jakob geht auf und der Betrug gelingt. Es ist wichtig, dass wir verstehen, dass Gott den Betrug in diesem Fall zwar nutzt, aber ihn nicht duldet oder bejaht. Und so werden wir noch sehen, wie schmerzhafte Konsequenzen dieses hinterhältige Verhalten für Jakob und Rebekka haben wird. Hier aber sehen wir zunächst, wie Menschen mit unlauteren Methoden Erfolg haben. Wir beobachten, wie ein Betrug gelingt, wie das hinterlistige Vorgehen die beiden zum Ziel führt. Ja, in diesem Moment scheint es so, als würde sich das unehrliche Verhalten der beiden auszahlen.
Das genau ist oft genau der Eindruck, den wir auch bekommen, wenn wir diese Welt und unsere Umwelt betrachten. Dass es sich – genau wie hier – auszahlt, unehrlich zu sein, egoistisch auf sich fixiert zu sein, zu betrügen, zu lügen, andere zu hintergehen, Intrigen zu spinnen, sich einfach zu nehmen, was man will. Alle diese unlauteren Methoden haben doch so oft Erfolg. Ja, Gott duldet das alles nicht – und doch sieht es zunächst ganz danach aus.
Wir, liebe Geschwister, müssen einen Moment lang glauben, dass Gott das wirklich nicht duldet. Wir sind herausgefordert einen Moment lang zu glauben – entgegen der offensichtlichen Realität – dass sich solches Verhalten eben nicht auszahlt. Wir müssen da Gott vertrauen, dass es anders ist als zunächst erscheint. Einen Moment lang – und dieser Moment kann lange sein, er kann sogar unser ganzes irdisches Leben dauern – müssen wir vertrauen, dass sich Lug und Trug nicht auszahlen. Dazu fordert uns Gott heraus!
Meine ganze Predigt über 1Mose 27,1-28,5 „Erzwungener Segen – oder: wie eine ganze Familie Gott zu manipulieren versucht“, kannst du hier nachhören.