In diesem Beitrag hatten wir begonnen auf 1Tim 6 zu schauen, wo Paulus davor warnt, „reich sein zu wollen“ und als Alternative die Genügsamkeit aufzeigt, die aus einem lebendigen Glauben an Christus erwächst.
Jetzt wollen wir noch mal einen Blick auf die Gefahren werfen, die Paulus wirklich drastisch beschreibt, wenn wir die Zufriedenheit und Genügsamkeit verlieren und in uns dieser Wunsch nach „mehr“ Raum bekommt: 9 Denn die reich werden wollen, die fallen in Versuchung und Verstrickung und in viele törichte und schädliche Begierden, welche die Menschen versinken lassen in Verderben und Verdammnis. 10 Denn Geldgier ist eine Wurzel alles Übels; danach hat einige gelüstet, und sie sind vom Glauben abgeirrt und machen sich selbst viel Schmerzen. Der Wunsch reich zu sein, der Wunsch nach immer mehr ist tatsächlich sehr gefährlich – wohlgemerkt Paulus spricht hier nicht von den tatsächlich Reichen, sondern von denjenigen, deren Wunsch es ist, reich zu werden!
Interessant ist, dass wir es hier mit drei verschiedenen Stufen, die aufeinander aufbauen – eine schlimmer als die andere – zu tun haben.
Der Wunsch reich zu sein führt erstens zu Versuchungen.
Der Wunsch reich zu sein führt zweitens zu konkreten Sünden.
Und drittens führt der Wunsch reich zu sein zum Abfall vom Glauben.
Der Wunsch reich zu sein, führt zu Versuchungen vieler Art. Das liegt auf der Hand, weil wir andere Entscheidungen treffen – Entscheidungen, die dem Wort Gottes häufig widersprechen – wenn wir bewusst oder unbewusst danach entscheiden, was eine Sache finanziell für uns bedeutet. Da verursacht einer einen größeren Schaden und schneller als man denkt, keimt in einem der verführerische Gedanke, ob man das nicht einfach über die Haftpflichtversicherung eines Bekannten lösen könnte… Denn würde man – wie es richtig wäre – selbst für den Schaden aufkommen, wären doch sofort alle Ersparnisse weg, die man sich über Jahre mühsam aufgebaut hat…. Wir manövrieren uns also mit dieser Haltung „reich sein zu wollen“, „am Besitz zu hängen“ in ganz schwierige Situationen, in denen uns Versuchungen wie diese hart angreifen können.
Und schneller als man denkt, ist man bei der nächsten Stufe angelangt: Der Wunsch reich zu sein, führt zu konkreten Sünden. Was eben noch ein Gedanke war, wird im nächsten Moment schon in die Tat umgesetzt. Eine falsche Schadensanzeige wird geschrieben und man hofft, dass niemand auf den Betrug reinfällt.
Und letztendlich sagt Paulus, gefährdet der Wunsch reich zu sein, sogar unseren Glauben: „einige sind von Glauben abgeirrt“, heißt es in V. 10. Ja, wieso denn das? Oder ist das nicht ein bisschen übertrieben? Nein! Denn der Wunsch reich zu sein, offenbart, dass wir in Wirklichkeit nicht an Gott glauben, sondern an uns selbst. Warum auf Gott vertrauen, wenn man alles unter Kontrolle hat? Warum um das tägliche Brot bitten, wenn man die Bäckerei besitzt? Wirtschaftliche Unabhängigkeit ist ein großer Feind des Glaubens. Wir sind womöglich stolz auf unsere „finanzielle Unabhängigkeit“, aber wo wären wir ohne Gott, dessen Gabe jeder einzelne unserer Atemzüge ist? Reichtum, und besonders das Streben danach, kann uns ganz schnell von unseren Bedürfnissen isolieren, bzw. er isoliert uns davon, die wahre Tiefe unserer Bedürfnisse zu erkennen. Wir sehen dann nicht mehr, wo und wie wir eigentlich noch Gott brauchen. Und unser Glaube beginnt an Tiefe zu verlieren und womöglich irgendwann ganz zu verschwinden.
Wahre Worte, lieber Wolfam.
Es gibt zahlreiche Bücher,Seminare und Kurse, die Aufzeigen wie der Mensch finanzielle Freiheit und unabhängigkeit erreicht.
Es ist der Anfang vom Ende des Glaubens. Leider lassen sich Christen dadurch beeindrucken und verführen.
HERZLICH(S)T
Klaus