Evangelium 21 – eine Woche danach

Die Evangelium 21-Konferenz ist inzwischen ungefähr eine Woche her. Es gab reichlich Input, von dem ich noch lange zehren werde (Ein paar Eindrücke z.B. bei meinem Studienfreund Viktor Janke oder hier die Vorträge als Audio nachhören). Es tat so gut, tief in Gottes Wort hineingeführt zu werden und Predigern zu lauschen, die selbst der Bibel uneingeschränkt vertrauen.

Ein paar Dinge gehen mir aber noch besonders nach…

Wie lesen wir eigentlich die Bibel vor?

Klingt nach einer banalen Frage, aber für mich war es sehr eindrücklich, wie Ligon Duncan am Beginn seiner Predigt über Eph 2,1-10 den Predigttext vorlas. Mit großer Leidenschaft, respektvoll, nicht gehetzt und ganz deutlich. Es lohnt sich, sich alleine die Lesung dieses Textes mal anzuhören!

Ich will davon lernen! Denn schließlich ist der Predigttext nicht das Sprungbrett für meine Predigt, sondern eigentlich die Hauptsache. Die Art und Weise wie man den Predigttext liest, vermittelt schon etwas darüber, was ich von dem Text halte. Erachte ich das, was ich lese wirklich als die ureigensten Worte des allmächtigen Gottes? Dann werde ich den Text wohl kaum wie eine Tageszeitung auch auch nicht wie ein gutes Spurgeon-Zitat vorlesen… Ich werde mich nicht hetzen lassen und werde auch nicht unpräzise vortragen.  Die Achtung vor dem Wort, meine Erwartungen an das Wort, meine Freude über das Wort, alles das wird man spüren, wenn ich aus der Bibel vorlese. Dazu gehört auch, dass ich mich auch auf die Lesung des Wortes vorbereite.

Die Reformation der Südlichen Baptisten

Sehr nachdenklich hat mich der Vortrag von Al Mohler über die Reformation der Südlichen Baptisten gemacht. Nach einem geistlichen Niedergang und dem Einschleichen des Liberalismus ist es in den 80er und 90er Jahren gelungen, diese große Denomination wieder auf einen gesunden, biblischen Weg zurückzuführen. Ausführlich wird diese geschichtliche Entwicklung auch in diesem Heft von Bibel und Gemeinde geschildert.

Als Baptist kann ich bei solch einem Thema nicht nüchtern-distanziert bleiben. Nein, ich denke natürlich sofort an unseren Gemeindebund in Deutschland. Ich denke an die geistliche Situation, in der wir uns befinden. Ehrlich gesagt, machen mir viele Entwicklungen in der eigenen Denomination große Sorge. Ich bin nicht sehr hoffnungsvoll und auch ein bisschen ratlos… Nun, Dr. Mohler hat Recht mit den Worten, mit denen er seinen Vortrag abschloss, dass unsere Zuversicht stets in Christus, dem Herrn der Gemeinde (Mt 16,18) bleibt. Aber beschäftigen wird mich dieser Vortrag noch sehr lange…